Themis bedeutet „die Regel der Natur", die Norm des Zusammenlebens der Geschlechter, der Götter und Menschen überhaupt. Themis war die titanische Göttin des göttlichen Rechts und der Ordnung. Sie war auch eine prophetische Göttin und Vorsitzende der ältesten Orakel in Delphi. Denn in dieser Rolle repräsentierte sie die göttliche Stimme, die zuerst die Menschheit in den Gesetzen der Gerechtigkeit unterwiesen hat. Themis war die Beschützerin der Unterdrückten und eine Förderin der Gastfreundschaft.
Die Augenbinde steht für Unparteilichkeit, ideal, dass Gerechtigkeit ohne Rücksicht auf Reichtum, Macht oder andere Statuten angewendet werden muss. Die Augenbinde, das Symbol der blinden Gerechtigkeit, steht für Gleichheit, da sie keinen Unterschied zwischen den Beteiligten kennt.
Schwert – ein altes Symbol der geistigen und körperlichen Kraft. Es repräsentierte die Autorität in den alten Zeiten und vermittelt die Idee, dass Gerechtigkeit sich als schnell und endgültig erweisen kann. Das Schwert der Gerechtigkeit ist die aktive Kraft, des Schutzes, der Autorität, der Wachsamkeit und der Macht. Dieses zweischneidige Schwert in der rechten Hand der Justiz erkennt die Macht der Vernunft und der Gerechtigkeit an, die für oder gegen jede Partei ausgeübt werden kann. Sie erinnert an die Notwendigkeit einer wirklichen Bestrafung, an die Macht des Gesetzes und letztlich an die Macht über Leben und Tod. Die Klinge des Schwertes ist zweischneidig, weil das Gesetz nicht nur die Schuldigen bestraft, sondern auch warnen will. Es ist symbolisch, dass die Göttin ein Schwert in der rechten Hand hält: Es ist ein Symbol für eine „ge-rechte Sache“ – der Glaube an die „Ge-rechtigkeit“.
Waage – das älteste Emblem des Handelns und des Rechts. Auf der Waage der Gerechtigkeit balancieren ständig das Gleichgewicht des Individuums gegenüber den Bedürfnissen der Gesellschaft, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Interessen einer Person und denen eines anderen, der Beweis von Schuld und Unschuld sowie von Gut und Böse. Der Restbetrag bleibt in der linken Hand und steht für Intuition und Erfahrung.
Der Mantel ist identisch mit der rituellen Dekoration, die bestimmte zeremonielle Handlungen – in diesem Fall Gerechtigkeit – symbolisiert. Dieses Kleidungsstück betont, wie wichtig es für den Richter ist, bei der Erfüllung seiner Aufgabe eine Robe zu tragen und seine Zivilkleidung für weltliche Angelegenheiten hinter sich zu lassen. Das nackte Knie ist ein Gelenk, das Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit symbolisiert. Denn mit Hilfe dieser Artikulation balancieren wir unsere Körperhaltung aus und halten uns aufrecht.
Eine solche vielschichtige Wahrnehmung vom Symbol der Gerechtigkeit betont das alte Verlangen der Menschheit zur Gerechtigkeit. Aber als göttliches Wesen reflektiert Themis das ewige Streben nach dem ultimativen, dem obersten Gericht, das nach Ansicht vieler Überzeugungen am Ende der Reise des Lebens auf uns wartet.
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